Chronik der Schützengilde Legau 1883 e.V.

Im Jahre 1883 wurde in Legau ein Schützenverein ins Leben gerufen. Er war unter dem Namen „Zimmerstutzen Schützenverein Legau“ bekannt. Aus den Gründungsjahren ist uns so gut wie gar nichts schriftliches bekannt. Erst im Jahre 1896, genau am 29. Januar, beginnen die ersten schriftlichen Aufzeichnungen. An diesem Tage konnte der Schützenverein unter Vorstand Dr. Kimpel, den Schützenverein Binzen zu einem Freundschaftsschießen im Saale des Gasthofes Kreuz empfangen. Von nun an trafen sich die Mitglieder regelmäßig im Vereinslokal. Dabei wurden Wochen- und Monatsscheiben ausgeschossen. Des weiteren wurden Ausflüge und auch Faschingsschießen veranstaltet. Wie man feststellen kann, fand auch damals schon ein reges Vereinsleben statt. Dieses diente dem Sport, Spiel und der geselligen Unterhaltung.

Mit dem Anfang des 1. Weltkrieges, nachdem man die männliche Jugend zu den Waffen gerufen hatte, wurde der Schießbetrieb ganz eingestellt. Das erste bekannte Datum nach Beendigung des 1. Weltkrieges, ist der 16. Juli 1921. An diesem Tage erhielt der Zimmerstutzen Schützenverein Legau eine Einladung zum Sternschießen des Schützenvereins Kimratshofen-Oberhofen, der man gerne gefolgt ist. Ab sofort fanden wieder regelmäßig Übungs- und Wettbewerbsschießen im Gasthof zumn Kreuz statt.

Unter der Leitung des Oberschützenmeisters Herrn Zeller wurde im Jahre 1930 das Kleinkaliberschießen in Legau eingeführt. Von da an wird der Verein nicht mehr unter dem Namen Zimmerstutzen Schützenverein Legau, sondern „Kleinkaliber Schützengilde Legau“ geführt. Im August 1930 wurde von den Vereinen Altusried, Wiggensbach, Maria Steinbach, Kimratshofen und Legau gemeinsam ein Pokal gekauft, derselbe dann in Altusried ausgeschossen wurde. Man kann davon ausgehen, dass diese fünf Vereine die Grundlage zu der heutigen Pokalgemeinschaft „Sitz Altusried“ waren. Dieser Pokalgemeinschaft gehören heute 15 Vereine an.

Den ersten Höhepunkt in seiner bis dahin fast 50-jährigen Vereinsgeschichte erlebte der Schützenverein am 16. Mai 1931. An diesem Tage wurde Legau von Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzem Alfons von Bayern besucht. Nach der Begrüßung von Bgm. Haug übernahm Herr Hug, Vorstand der Kleinkaliber Schützengilde, die weitere Begrüßung und die anschließende Besichtigung der Schießstätte im Postkeller. Prinz Alfons, als Schütze wohl bekannt, gab dann den ersten Schuß auf die Ehrenscheibe ab. Zum Abschied fand er Worte voll des Lobes auf Legau, den Schützenverein und seine Schießstätte (siehe Bild).

Kaum einen Monat später, erhielt die Schützengilde wiederum hohen Besuch. Herr Protektor Elster, sowie die Leiter des Gaues 19, an der Spitze Herr Gauschützenmeister Lau, hatten sich in der Schießstätte eingefunden. Nach den Begrüßungsworten des Protektors und der Gauführung wurden noch einmal Dankesworte über den reibungslosen Ablauf beim Besuch Sr. Kgl. Hoheit Prinz Alfons von Bayern laut.

Über den Schießbetrieb vor und während des zweiten Wltkrieges liegt dem Verein leider nichts schriftliches zur Hand. Mit der folgenden Bekanntgabe wurde das Schießen der Schützengilde Legau wieder aufgenommen.
Alle Freunde und Gönner des Schießsportes von Legau und Umgebung werden zu der am Mittwoch, 2. Mai 1951 um 20 Uhr im Gasthof Zum Kreuz in Legau stattfindenden Besprechung und eventuellen Wiedergründung des Schützenvereins eingeladen. Der Einberufer.

Von nun an wurde wieder regelmäßig jeden Freitag im Gasthof Zum Kreuz geschossen. Beim Klausenschießen im Dezember, das zugleich mit einem Meisterschießen verbunden war und unter dem Ehrenprotektorat von Herrn Karl Heinz Elster stattfand, nahmen auch Schützen aus Kimratshofen, Walzlings und Altusried teil.

Die Generalversammlung im Mai 1952 ergab dann folgendes Schützenmeisteramt: 1. Schützenmeister Christian Kutzer sen., 2. Schützenmeister Georg Häusler, Schriftführer Konrad Haas, Kassier Michael Schupfner. Ferner wurden sechs Ausschussmitglieder gewählt. Später wurde für den ausscheidenden 2. Schützenmeister Georg Häusler, Heinrich Hertsch in das Schützenmeisteramt aufgenommen.

Ein sehr bewegtes Vereinsjahr sollte 1961 werden. Legau wurde mit der Ausrichtung des Gauschießens des Gaues Memmingen-Babenhausen vom 10.–18. Juni beauftragt. Gleichzeitig sollte bei diesem Fest auch die neue Vereinsfahne eingeweiht werden (siehe Bild).

Die Schirmherrschaft wurde freundlicherweise von Herrn Landrat Martin Frehner übernommen. Mit der organisatorischen Leitung des Festes wurden die Herren Heinrich Hertsch, Xaver Sigg und Konrad Hörberg betraut. Geschossen wurde auf 38 Schießständen. Es waren über 700 Schützen am Stand. Sieger auf der Festscheibe und zugleich Gaukönig wurde M. Wiblishauser aus Dickenreishausen. Dieses Gauschießen war für die Schützengilde Legau ein großer Erfolg.

In den folgenden Jahren beruhten sich die Aktivitäten nicht nur auf dei jeweiligen Schießabende, sondern auch auf Faschingsbälle, Ausflüge und Wanderungen.

Im Jahre 1977 beantragte die Schützengilde die Eintragung ins Vereinsregister. Der Verein wird seitdem unter dem Namen „Schützengilde Legau 1883 e.V.“ geführt.

Nach langen Jahren der Vorbereitung und Planung konnte man im Jahre 1980 den Bau des Schützenheimes in Verbindung mit dem Feuerwehrhaus in Angriff nehmen. Nachdem die Schützen über 2000 Arbeitsstunden für Roh- und Innenausbau vollbracht hatten, konnte man das Schützenheim und Feuerwehrgerätehaus in einem feierlichen Rahmen einweihen und somit seiner Bestimmung übergeben. Zweimal in der Woche wird ein Übungsschießen abgehalten, womit die 13 Schießstände immer gut ausgelastet sind. Der Verein zählt zur Zeit 180 Mitglieder, wobei natürlich die Jugendarbeit im Vordergrund steht.

Zum 100 jährigen Bestehen der Schützengilde Legau 1883 e.V. wurde die Schützengilde Legau mit der Ausrichtung des 40. Gauschießens beauftragt. Schirmherr war Landrat Dr. Hermann Haisch. Es wurde auf 80 elektrischen Ständen geschossen. Es waren 1480 Schützen am Stand, auf der Festscheibe wurden 450 Preise garantiert